Die Geburt eines Kindes sollte ein freudiges Ereignis sein, doch für viele Frauen, die per Kaiserschnitt entbinden, wird diese Erfahrung durch unzureichende Schmerztherapie getrübt. Während andere große Operationen, insbesondere Bauchoperationen, in Krankenhäusern in Deutschland und Österreich mit angemessenen Schmerzmanagement-Strategien behandelt werden, scheint es, als würden Kaiserschnitt-Patientinnen oft im Regen stehen gelassen. Doch warum ist das so, und was können betroffene Frauen dagegen tun?
Das aktuelle Schmerzmanagement nach Kaiserschnitt: Ein Überblick
Nach einem Kaiserschnitt, der als ernsthafte Bauchoperation gilt, ist eine effektive Schmerztherapie unerlässlich. In den meisten Krankenhäusern sieht das Schmerzmanagement jedoch folgendermaßen aus: Frauen erhalten häufig nur Standardmedikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen, die alleine oft nicht ausreichen, um die erheblichen Schmerzen zu lindern, die nach einem solchen Eingriff auftreten. Während der erste Tag nach der Operation manchmal mit stärkeren Medikamenten wie Opiaten überbrückt wird, ist die nachfolgende Schmerzbehandlung in vielen Fällen unzureichend.
Dies führt dazu, dass viele Frauen unnötig leiden, was sowohl ihre körperliche Genesung als auch ihre Fähigkeit, sich um ihr Neugeborenes zu kümmern, beeinträchtigen kann.
Ein Vergleich mit anderen großen Operationen
Es ist bemerkenswert, dass das Schmerzmanagement nach anderen großen Operationen, insbesondere Bauchoperationen, wesentlich besser organisiert ist. Patienten, die sich etwa einer Darmoperation oder einem anderen invasiven Eingriff unterziehen, erhalten häufig eine umfassende Schmerztherapie, die nicht nur Opiate, sondern auch individuell abgestimmte Schmerzmittelkombinationen umfasst. Warum wird bei einem Kaiserschnitt, der doch ebenfalls eine große Belastung für den Körper darstellt, so oft gespart?
Forschung zeigt: Schmerzmanagement nach Kaiserschnitt unzureichend
Eine Studie, die von den Universitätskliniken Bonn und Jena im Rahmen des Schmerzregisters QUIPS durchgeführt wurde, hat die Zufriedenheit von Frauen mit dem Schmerzmanagement nach einem Kaiserschnitt untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Frauen nach einem Kaiserschnitt erhebliche Schmerzen erleben und mit der Schmerzbehandlung unzufrieden sind. Auf einer Skala von 0 bis 10 berichteten die befragten Frauen im Median von einer Schmerzintensität von 7, was auf starke Schmerzen hinweist 🔗 🔗.
Die Studie, an der knapp 12.000 Patientinnen aus 27 deutschen Geburtskliniken teilnahmen, zeigte, dass die Schmerzmittelversorgung oft unzureichend war. Nur etwa 12 % der Frauen erhielten PCA-Pumpen, die eine selbstgesteuerte Schmerzmittelgabe ermöglichen. Viele Frauen gaben an, dass sie sich mehr Schmerzmittel gewünscht hätten, als sie tatsächlich erhielten 🔗 🔗.
Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend, da die gemessenen Schmerzwerte nach Kaiserschnitten erheblich über denen liegen, die nach vergleichbaren Operationen wie Gebärmutter- oder Gallenblasenoperationen berichtet werden. Die Studie fordert daher eine verbesserte Schmerztherapie, die sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze umfasst, um die Versorgung von Frauen nach einem Kaiserschnitt zu verbessern 🔗 🔗.
Warum es wichtig ist, das Schmerzmanagement selbst mitzugestalten
Aufgrund dieser unzureichenden Versorgung ist es für werdende Mütter wichtig, sich frühzeitig über ihre Optionen zu informieren und aktiv an der Gestaltung ihrer Schmerztherapie mitzuwirken. Ein wertvolles Werkzeug hierfür ist der Online-Geburtsvorbereitungskurs von Petra Burger 🔗, der sich ausschließlich an werdende Kaiserschnitt-Mamas richtet. Dieser Kurs bietet detaillierte Informationen darüber, welche Schmerzmedikamente und -therapien auch während des Stillens möglich sind. Frauen lernen, welche Fragen sie im Krankenhaus stellen sollten und welche spezifischen Medikamente sie verlangen können, um eine angemessene Schmerztherapie zu erhalten.
Fazit: Vorbereitung ist der Schlüssel
Die Geburt per Kaiserschnitt muss nicht mit unnötigen Schmerzen verbunden sein. Durch eine frühzeitige und fundierte Vorbereitung können Frauen sicherstellen, dass sie die notwendige Schmerztherapie erhalten, die sie verdienen. Das Projekt Bauchgeburt 🔗 bietet hierfür eine wertvolle Unterstützung. Es ist an der Zeit, dass Frauen ihre Gesundheit in die eigenen Hände nehmen und sicherstellen, dass ihre Bedürfnisse auch nach einem Kaiserschnitt respektiert werden.